[Rezension] Anika Lorenz – In der Seele ein Grauwolf

Verlag: Carlsen Impress
Reihe: Heart against Soul, Band 2 von 3
Seiten: 260
Kauf. Kindle

Inhalt

Endlich ist es Emma gelungen, das Geheimnis aufzudecken, das so lange zwischen ihr und Nate stand. Doch während sie sich ihm näher fühlt als je zuvor, scheint ihr normales Leben weiter entfernt, als sie es jemals für möglich gehalten hätte. Denn in ihrer Kleinstadt ist nun plötzlich sie diejenige mit dem Geheimnis. Und einem gefährlichen noch dazu. Verzweifelt versucht sie sich an ihr neues Leben zu gewöhnen, aber wie soll sie das Tier in sich kontrollieren, wenn sie noch nicht mal weiß, welche Bestie in ihr schlummert?

Meine Meinung

Allgemein

Es wird wieder rasend! Also… das Buchtempo.
Erneut ging mir irgendwie alles wieder zu schnell. Es wirkt, als wäre die Protagonistin im Kopf manipuliert. Sie weiß von der Seelenverwandschaft und urplötzlich heißt es „Ich liebe dich“ zu dem Schneeleoparden und ihre anderen Gefühle sind wie weggeblasen und im anderen Moment erfährt sie, dass das nur die halbe Wahrheit ist und schwups hat sie andere Gefühle. Ich fand es sehr unrealistisch, dass von einem Moment auf den anderen ihre Gefühle sich immer ändern. Als ob sie einfach auf einen Schalter drückt.
Über den Mittelteil hat sich das ein wenig gebessert. Es werden mehr spannende Details eingebaut über das Gestaltenwandlerleben. Auch wenn das Verwandeln in das Tier wieder altbekannte Muster waren. Denn was wird immer und überall gebraucht? Richtig! Meditation und Geisteskraft.
Auch wenn ich vorahnen konnte, wie das Finale des Buches aussehen wird, konnte mich das Ende vollends packen. Es war spannend, es war detailliert und keine Seite hat stark überwogen! Natürlich gab es da diesen Waffenfaktor, den die Autorin ändern musste, damit die Tiere nicht sofort über den Haufen gerannt werden, aber trotzdem gefiel mir der Kampf super. Spannend und ereignisreich. So, wie ich es mir erhofft habe!

Charaktere

Meine Meinung zu der Protagonistin ist ein gutes Stück in den Keller gesunken. Durch ihre ständigen Gefühlswechsel und Duseleien und zudem noch die Ignoration ihrer Großmutter, hat mir irgendwie die Sympathie genommen. Klar, ist ihre Reaktion verständlich, aber nach all den Wochen versöhnt man sich doch mal, anstatt immer seinen immer wechselnden Gefühlen hinterher zu rennen…
Auch die beiden Männchen hier buhlen sich klischeehaft mit ihrer Eifersucht aus. Das war mehr kindisch, als amüsant zu lesen. Trotzdem mag ich die beiden weitaus mehr. Vor allem mein toller Schneeleopard. Ein so schönes und elegantes Tier. *schwärm*

Schreibstil & Sichtweise

Das Buch ist sehr gehetzt geschrieben. Man springt von Situation zu Situation. Von Gefühl zu Gefühl. Das die Autorin anders kann, beweist sie am ausführlichen und spannenden Ende. Der Schreibstil könnte super schön sein, wenn er nicht so gehetzt wirkte.
Geschrieben ist das Buch aus Emmas Perspektive in der Ich-Form.

Cover & Titel
Die Cover sind allesamt Schmuckstücke. Da wurde ganze Arbeite geleistet. Diese Farben, die den Wolf und die Seele wiederspiegeln. Genauso stelle ich mir das vor. Ein helles blau mit einem schwachen grau und silbern. Alles wirkt unwirklich. Die Seele ist tiefgründig, wabernd, wie das Cover. Auch der Wolf ist super schön. Menschliche Protagonistin Emma und der Wolf blicken in eine Richtung: Dem Ziel entgegen. So wirkt es.
Bei dem Titel bin ich mir wieder uneinig. Für mich folgt Emma eher mit dem Herzen dem Wolf. Da sie für die dazugehörige Person von Anfang an kämpft. Aber es heißt ja auch „Mit Herz und Seele kämpfen.“ Trotzdem finde ich, dass ihre Seele sie mehr zu dem Schneeleoparden drängt und ihr Herz zu dem Wolf.

Zitat

„Ein Tier machte sich nie darüber Gedanken, ob es jemanden verletzt hatte, ob eine Entscheidung richtig war oder ob man seine Taten bereute.“ 

– Position 2488

Fazit

Manchmal wünschte ich mir, ich hätte ein 1/2 Ranking eingeführt. So würde ich dem Buch vermutlich jetzt 3 1/2 Pandas geben. Ich bin einfach so furchtbar zwiegespalten, da das Buch mir am Anfang viel zu schnell ging. Das Ende hat aber so einiges wieder herausgerissen. Es war super spannend und actiongeladen. Deshalb möchte ich noch knappe vier Pandas vergeben.

Meine Rezi zu Band 1: Im Herzen ein Schneeleopard

Hinterlasse einen Kommentar